Selbst das Superlicht kann repariert werden

Selbst das Superlicht kann repariert werden
23.08.2025Swiss Automotive Show

«In Zukunft strahlt am Heck Ihr Name»

Nächstes Jahr startet die superflache Heckleuchte in einem Stück: Über solche und viele weitere Innovationen der Fahrzeugbeleuchtung informierte einer der vielen Fachvorträge an der SAS: Christian Behrlich von Hella blickte in die Lichtzukunft.

Timothy Pfannkuchen

Die Fachvorträge an der Swiss Automotive Show (SAS) sind angenehme 25 Minuten kurz, stets knackig auf den Punkt gebracht – und vermitteln neben Praxiswissen für die Werkstatt vor allem auch Hintergrundwissen zu Technik und Trends. Ein gutes Beispiel ist der Hella-Fachvortrag. Der deutsche Licht- und Elektronikspezialist ist im Bereich Fahrzeugbeleuchtung nicht irgendwer: Weltweit trägt jedes dritte Auto Scheinwerfer des 126-jährigen Zulieferers und Aftermarket-Players; jedes vierte Fahrzeug auf der Erde hat ein Nebellichter und eins von fünf Autos Rückleuchten von Hella. Es werde wieder mehr komplett inhouse entwickelt, um ohne Sperrfristen früher den freien Markt bedienen zu können, erläutert Christian Behrlich, Key Account Manager bei Hella.

Behrlich nennt gleich mehrere Beispiele für Hella-Lichtinnovationen. Bereits bekannt etwa von Mercedes oder Porsche ist das Pixel-Licht SSL HD als konsequente nächste Stufe nach Matrix-Licht. Statt 500 oder 1000 werden hier 30'000 Lichtpunkte individuell angesteuert. Das Pixel-Licht kann zum Beispiel Führungslinien auf die Strasse projizieren, Gefahrensymbole oder in naher Zukunft, wie Behrlich verrät, vor einer Bodenwelle warnen, während das Adaptivfahrwerk sich darauf einstellt. Lässt sich so ein Superlicht, inzwischen auf gut ein Viertel der Baugrösse geschrumpft, noch reparieren? «Es ist langlebiger – denn wenn 500 Pixel ausfallen, macht das nichts», antwortet Behrlich, «und in ein paar Jahren ist das im Volumenbereich und damit in allen Werkstätten.» Zur Reparatur werden einzelne Lichtmodule angeboten. Allerdings leuchten die nicht einfach so: Moderne Scheinwerfer müssen, wie so viele Bauteile, freigeschaltet werden. Behrlich nennt in diesem Zusammenhang dazu den Macs Remote Service von Hella Gutmann.

Auch am Heck tut sich was: Statt einzelner Heckleuchteneinheiten links und rechts kommen durchgehende Lichtleisten mit individuell ansteuerbaren LED namens Hella Flatlight, das ab 2026 verbaut wird. Das heisst: Wo früher fix ein Bremslicht war, ist jetzt frei programmierbar, ob da ein Blinker blinken oder ein LED-Modellschriftzug über das Heck laufen soll – ausserhalb des strengen Europas auch mal in Farben wie Grün oder Blau. «Sie können es auch individualisieren. Dann strahlt in Zukunft am Heck zum Beispiel ein Hallo und Ihr Name», erläutert uns Christian Behrlich. In Entwicklung sei zudem, dass das Licht «sieht», ob nachts andere Autos kommen, und nur dann das Parklicht am parkierten Auto aktiviert – was dann wertvollen Strom spart.

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