Wieso Kühlen für E-Autos lebenswichtig ist

«Alle Klimaanlagen müssen gewartet werden. Immer!»
Wussten Sie, dass Elektroautos ohne gekühlte oder beheizte Batterie gar nicht laden könnten? Solche interessanten Fakten und viel Wissen vermitteln die SAS-Fachvorträge. Bei Valeo etwa ging es um Klimaservice und CO2 als Kältemittel.
Timothy Pfannkuchen
Immer stärker kommt die Elektromobilität nun auch in den Werkstätten freier Garagen an – und der Aftermarket reagiert. «On-Board-Ladegeräte etwa waren bis vor kurzem eigentlich nur ein Erstausrüsterthema», sagt Bernd Hackmann, Technical Trainer bei Valeo Service Deutschland, «doch jetzt kommen sie in den freien Handel.» Dass Valeo da mitspielt, überrascht nicht: Als einer der grössten Autozulieferer und namhafter Aftermarket-Lieferant ist Valeo zum Beispiel besonders stark bei allen E-Komponenten und auch dem Thermomanagement unterwegs.
In Zeiten der E-Mobilität bietet Valeo so ziemlich alles an Komponenten dazu. Und Hackmann erläutert, weshalb das Thema Wärmemanagement bei E-Autos ungleich komplexer ausfällt: Im Verbrenner muss der Innenraum gekühlt und geheizt werden, doch im Elektrofahrzeug auch die Batterie. «Die Batterie laden können Sie erst oberhalb einer Batterietemperatur von null Grad. Schnellladen geht ab fünf Grad. Aber wärmer als 45 Grad darf sie nie werden, sonst zersetzen sich die Zellen.» Genau deshalb rückten Klimaanlagen mit R744 – also CO2 – als Kältemittel in den Blickpunkt; der Volkswagen-Konzern etwa setze es seit 2020 ein. Der Vorteil: Mit CO2 kann nicht nur gekühlt, sondern auch geheizt werden; es ist günstiger als R1234yf und ungiftig. Es gibt aber Challenges: Die Drücke sind höher; es ist sehr flüchtig und verlangt absolute Dichtheit.
«Alle Klimaanlagen – nicht nur mit CO2 als Kältemittel – müssen gewartet werden. Immer! Egal, was der Serviceplan sagt», betont der Technical Trainer Hackmann mit Nachdruck. Besonders auch bei E-Autos, denn eine nicht funktionierende Klimaanlage kann zu Batterieschäden führen. Garagen nennt Hackmann als Tipp: Mindestens alle zwei Jahre sei eine Prüfung der Klimaanlage fällig, und nach vier Jahren werde der schleichende Kältemittelverlust zum Thema und dann sei ein Kältemittelwechsel ratsam. «Wenn ein Kunde zum saisonalen Reifenwechsel kommt und Sie das Auto in die Werkstatt fahren, schalten Sie die Klimaanlage ein», rät Hackmann. «Wenn dann nicht sofort kalte Luft kommt, gibt Ihnen das einen ersten Hinweis, dass Sie sie prüfen sollten.»