SAS 2025 – Nachhaltigkeit noch grösser denken

An der Swiss Automotive Show (SAS) vom 22. und 23. August 2025 werden Möglichkeiten gezeigt, wie alle Werkstätten und gerade auch Carrosserien auf die grossen Trends in der Mobilität reagieren und sich diese als Chancen für neue, lukrative Geschäftsfelder zunutze machen können. In Bern können Besuchende die geeignete Werkstattausrüstung zur Steigerung der Effizienz oder auch digitale Lösungen inklusive Zugang zu Herstellerdaten zwecks Vereinfachung von Reparaturen entdecken. Viele interessante Fachvorträge und spannende Praxisbeispiele zeigen Derendinger-Kundinnen und -Kunden auf, wie man die Power im eigenen Betrieb steigert. Nicolas Knobel, Business Development Manager Carrosserie bei Derendinger, freut sich enorm auf die achte Ausgabe der SAS – nicht zuletzt, weil der Carrosserie-Bereich nun ebenfalls mit mehr als 20 Ausstellenden vertreten ist.

Was sind für Sie die Messe-Highlights 2025?
Nicolas Knobel:  Mein grösstes Highlight ist, dass die Messe ein weiteres Mal gewachsen ist. Dass wir vor allem für Carrosseriebetriebe so viele neue Aussteller und Marken begrüssen dürfen, freut mich besonders. Ein weiteres Highlight ist der REP-TALK, den wir zusammen mit André Koch/Axalta auf die grosse Bühne holen. Die geballte Expertise in diesem Bereich bringt alle Besuchenden weiter.

Nachhaltige Reparatur oder doch ein Neuteil: Wo liegen die möglichen Fallstricke und worauf muss der Garagist oder Carrossier bei diesem Thema achten?
Aus ökologischer Sicht wollen wir alle so oft wie möglich reparieren statt ersetzen. Aber am Ende des Tages sind wir alle Unternehmer und müssen entsprechend auch Ressourcen und Finanzen planen. Bei mittleren bis grösseren Schäden ist ein Ersatz finanziell oft lohnender als die Reparatur – auch weil in den meisten Betrieben im Hinblick auf die Arbeitskosten nicht unbegrenzt lange an einem Teil herumgedrückt werden kann. Hier braucht es ein gesundes Augenmass. Wir haben heute aber sicher noch Potenzial, um mehr zu reparieren. Scheiben werden in der Schweiz noch zu oft ersetzt, obwohl eine Reparatur möglich und effizienter wäre. Mit Sekurit und Glavista haben wir an der SAS zwei starke Partner, die einerseits Ersatzscheiben, anderseits auch Equipment und Know-how zur Scheibenreparatur bieten. Hier lohnt es sich, jetzt zu investieren und sich weiterzubilden, bevor der Druck von Versicherungen und Gesetzgeber weiter zunimmt.

Hilft dabei auch der neu vorgestellte Branchenfahrplan für Carrosserie- und Lackierbetriebe, oder reicht der bestehende Ansatz «reparieren statt ersetzen» aus?
Der Branchenfahrplan ist sicher hilfreich und kann Dinge in die richtige Richtung lenken. Es gibt Praxisbeispiele bei der Reparaturquote von Frontscheiben, die sehr eindrücklich sind und Wege für die ganze Branche aufzeigen. Wir sollten Nachhaltigkeit aber noch grösser denken. Jedes Auto, das repariert wird, ist ein Neuwagen weniger, der produziert werden muss. Egal, ob dabei einzelne Teile ersetzt werden müssen oder nicht. Die Reparatur eines Autos ist immer nachhaltiger als ein Neukauf. Ausserdem schont längeres Fahren auch das Portemonnaie des Eigentümers.

Welche Herausforderungen bringen Elektro- und Hybridfahrzeuge im Carrosserie-Bereich, und welche Lösungen und Dienstleistungen hat Derendinger für Garagisten und Carrossiers auf Lager?
Der Schutz des Personals vor Stromschlägen, die Sicherheit der Batterie während der Reparatur und der sichere Transport von Unfallautos bringen nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch neue gesetzliche Anforderungen mit sich. Wir bieten dazu zusammen mit Electrosuisse verschiedene Schulungen an. Daneben braucht es zur Reparatur spezifisches Werkzeug und genaue Schaltpläne, um Verletzungen und zusätzliche Schäden zu verhindern. Weiter sind zusätzliche Diagnosetools nötig, um den tatsächlichen Reparaturbedarf festzustellen und gegebenenfalls neu verbaute Komponenten freizuschalten. Für all diese Punkte bieten wir originale Herstellerdaten, das nötige Equipment und Anwendungskurse. Und zu guter Letzt unterstützen wir Derendinger-Kundinnen und -Kunden über unsere Hotline auch bei der Fehlersuche und der korrekten Interpretation der Schaltpläne.

Auf welche neuen Aussteller aus dem K+L-Bereich können sich SAS­Besucherinnen und -Besucher freuen?
Durch die Vertiefung unserer Partnerschaft mit André Koch/Axalta dürfen wir diverse neue Aussteller aus ihrem Netzwerk begrüssen: Smart Box Blower und Visomax zum Beispiel sind hier sehr innovativ unterwegs. Nicht mehr ganz neu, aber mit einem grösseren Auftritt wird Solera Audatex vor Ort sein. Die modernen Softwarelösungen zur Schadensberechnung und die Neuerungen in der Software selbst bieten hier einige Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung.

Welche Live-Demos und Fachvorträge werden Sie sich selbst nicht entgehen lassen?
Wir haben einige sehr interessante Vorträge zu den neuen Entwicklungen in der Sensorik und in der Schnittstelle Mensch-Maschine. Persönlich freue ich mich besonders auf die Vorträge von Sekurit und Bosch zu den beiden Themen. Beide Hersteller liefern auch viel ans Band der Autoindustrie und sind darum an vorderster Front bezüglich Veränderungen im Bereich. Hier lüftet sich der Schleier ein wenig, und wir sehen, was in den kommenden Jahren auf die freien Garagen und Carrosserien zukommen wird.

Ein Überblick über den eigenen Bereich ist immer bereichernd – aber gibt es auch andere Highlights, die Sie an der SAS garantiert nicht verpassen?
Meinen Start bei Derendinger hatte ich damals in der Diagnostik. Dort bewegt sich zurzeit einiges, und ich freue mich sehr darauf, die neusten Geräte in der Diagnose und ADAS-Kalibrierung zu sehen. Das Geniale in diesem Bereich: Mit Hella­Gutmann, Bosch und Texa sind die führenden europäischen Hersteller an der SAS präsent, und wir können die neusten Technologien sehen – und anfassen!